Bodenfliesen verlegen
1.Verlegeanleitung Bodenfliesen
Generell empfehlen wir Fliesen von einem Fliesenleger Fachunternehmen verlegen zu lassen. Wenn Sie sich totzdem daran versuchen möchten hier eine Anleitung zur Verlegung von Bodenfliesen:
2. Beurteilung und Behandlung des Untergrundes
Bereits vor dem Kauf der Fliesen sollte der zu fliesende Boden untersucht werden.
Ist der Fußboden eben?
Größere Unebenheiten im Boden sollten vor dem Fliesen legen mit einer Ausgleichmasse nivelliert werden. Besteht der Wunsch großformartige Bodenfliesen zu verlegen sollte der Boden besonders gerade und plan sein.
Hat der Fußboden Riße?
Bestehende Risse im Boden können dazu führen, dass auch der neue Fliesenbelag reißt. Deshalb sollte hier unbedingt vor der Verlegung gehandelt werden. Entweder wird der Riss mit Gießharz und Betonklammern repariert oder eine Entkopplungsmatte zwischen Untergrund und neuem Fliesenbelag geklebt.
Besteht der zu fliesende Boden eventuell aus einem ungeeigneten oder kritischen Material?
Bei Bodenkonstruktionen gibt es ungeeignete Untergründe wie Bitumenbahnen und schwarzer Blocker auf denen nicht direkt gefliest werden kann. Es gibt auch kritische Untergründe wie Holzfaserplatten, Anhydritestriche und Kunststoffbeschichtungen. Hier sind spezielle Grundierungen für nicht saugende Untergründe wie der Sopro Haftprimer S zu benutz oder bei Anhydritestrichen eine Epoxi Grundierung die das Eindringen von Feuchtigkeit in den Estrich verhindert.
3. Verlegeanleitung für das Verlegen auf einem ebenen Zementestrich
Untergrundvorbehandlung:
Der Estrich sollte ausreichend ausgetrocknet sein und eine Restfeuchte von <2% CM aufweisen. Dies ist wichtig um Folgeschäden zu vermeiden.
Der auf dem Estrich befindlicher Baustaub sollte mit einen Staubsauger entfernt werden. Danach ist der Untergrund zu Grundieren. Die Grundierung bindet letzte Staubpartikel und sorgt für einen gleichmäßig nicht zu stark saugenden Untergrund.
Achten Sie darauf, dass zwischen grundieren und Verlegen der Fliesen nicht mehrere Tage liegen, da sich sonst neuer Staub auf dem Untergrund absetzt.
Mit Hilfe einer Richtschnur sollte nun die Mitte des Raumes ermittelt werden um eine Aufteilung vorzunehmen und schmale einseitige Randstreifen zu vermeiden.
Nehmen Sie nach der Ermittlung der Raummitte bitte die lose Aufteilung der Fliesen vor hierzu können Sie die Fliesen inkl. Fuge lose auslegen oder bei geübteren Handwerkern einfach mit dem Zollstock nachmessen (Fugenanteil nicht vergessen). Ermitteln Sie so, ob die Schnittfliesen in den Randbereichen eine optisch akzeptable breite Aufweisen. Sollten sich durch die so durchgeführte Aufteilung zum Beispiel ergeben, dass Sie links und rechts einen schmalen Streifen von nur 3-5 cm haben (Abb1) kann es sinnvoller sein die Aufteilung der Fläche so vorzunehmen, dass Sie nicht mit einer Fuge genau in der Mitte beginnen (Abb. 2)
4. Der richtige Fliesenkleber
Je nach Art und Größe der Bodenfliese sollten sie den passenden Fliesenkleber wählen. Wir empfehlen stets einen echten Flexkleber zu verwenden dieser erfüllt die Vorschriften der deutschen Flexmörtelrichtline Diesen hochwertigen Kleber erkennen Sie an der aufgedruckten Flexmörtelraute bzw. der Prüfnorm C2 S1 Wird diese Prüfnorm nicht auf dem Sack abgedruckt handelt es sich nicht um einen echten Flexkleber. (es werden dann Namen wie „flexibler Kleber“ oder „Flex Leistungskleber“ vergeben Achtung das sind keinen echten Flexkleber!).
Der Flexkleber wird mit einem geeigneten Zahnkamm auf den vorbereiteten Untergrund aufgetragen. Je nach Größe der Fliese ist die Zahnung der Zahnkelle entsprechend zu wählen:
- Bis zum Fliesenformat 30x60 Zahnkelle von 8 mm
- Bis Format 45x90 Zahnkelle von 10 mm
- Ab Format 45x90 Zahnkelle von 120 mm oder Mittelbettkelle
Der Kleber wird mit der Zahnkelle auf den Untergrund aufgetragen und zwar in einer Fläche die Sie innerhalb von 10 min mit Fliesen belegen können. Sonst trocknet die Kleberoberfläche zu stark ab und eine ausreichende Verklebung mit der Fliesenrückseite ist nicht mehr gewährleistet. Die erste Fliesenreihe wird entlang der gespannten Richtschnur im Lot verlegt. Achten Sie dabei auf gleichmäßige Fugenabstände. Für Anfänger sind Fugenkreuze empfehlenswert.
Nachdem die erste Reihe komplett verlegt ist kontrollieren Sie nochmal Fugenabstand und Winkligkeit. Nun können Sie den restlichen Raum fertig verlegen.
5. Das Verfugen der Bodenfliesen
Bei normalem Kleber und Untergrund können Sie die verlegte Fläche nach ca. 12 h verfugen. Bei großformatigem Feinsteinzeug sollte eine längere Wartezeit eingehalten werden, da die Feuchtigkeit hier über die kleinen Fugen langsamer entweichen kann. Bei der Verlegung Fliese auf Fliese kann die Feuchtigkeit ausschließlich über die die noch offene Fuge entweichen. Hier ist ein Schnellkleber oder eine Wartezeit von mindestens 24 h angebracht.
Achten Sie darauf ein für ihre Fliesen geeigneten Fugenmörtel zu verwenden. So bieten viele Hersteller speziell auf Feinsteinzeug und Naturstein abgestimmten Fugenmörtel an.
Wählen Sie einen farblich passenden Fugenmörtel und schlämmen Sie diesen mit einem Fugbrett ein. Nach kurzem abtrocknen werden Rückstände einfach mit dem Schwammbrett entfernt. Am nächsten Tag sollte die gesamte Fläche mit einem Zementschleierentferner abgesäuert werden um die letzten Reste des Fugenmörtels von der Glasuroberfläche zu entfernen.
Fliesen24 empfielt für die Verlegung von Bodenfliesen die Verwendung des FPS Fliesen-Plan-System. Mit diesem Fliesen Nivelliersystem können Fliesen perfekt plan verlegt werden.
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Abb 1: unschöne schmale Streifen im Randbereich
Abb 2: Die gleichen Voraussetzungen wie in der obigen Abbildung mit besserer Fliesenaufteilung