Fliesenschneider - Fliesen richtig schneiden

Zum Verlegen von Fliesen ist ein guter Fliesenschneider unerlässlich. Hier gibt es viele kleine aber gravierende Unterschiede auf die geachtet werden muss.

 

1. Allgemeine Informationen zum Fliesen Schneiden

Wenn im allgemeinen Sprachgebrauch von Fliesenschneider gesprochen wird so ist damit zumeist der manuelle Fliesenschneider mit Führungsschiene gemeint. Zu den einzelnen Fliesenschneider Varianten finden Sie unten weitere Informationen. Bei diesem Verfahren wird die Fliese nicht im eigentlichen Sinn geschnitten sondern vielmehr gebrochen. Mit Hilfe eines Hartmetall Schneidrädchens wird zunächst die Oberfläche (Glasur) der Fliese eingeritzt. Entlang dieser, in die Oberfläche geritzten Linie, entsteht eine Sollbruchstelle. Nach dem Ritzen der Fliesenoberfläche wird die Fliese mit Hilfe einer am Gerät befestigten Brechvorrichtung entlang der Sollbruchstelle gebrochen.
Die Fliesen erhalten beim Brennvorgang im Ofen eine gewisse Spannung im Material. Durch das Einritzen mit dem Schneidrädchen und die vorhandene Materialspannung bricht die Fliese entlang der Sollbruchstelle.

 

2. Fliesenschneider mit Führungsschiene

Der manuelle Fliesenschneider mit Führungsschiene ist die gebräuchlichste Variante. Dieser besteht aus einem Grundelement aus Holz oder Metall auf dem mittig eine Führungsschiene angebracht ist. Auf der Führungsschiene läuft ein Hartmetallrädchen, welches mit Hebelübertragung die Fliesenoberfläche (Glasur) einritzt. An der Vorderseite dieser Fliesenschneider ist zumeist eine Brechvorrichtung angebracht mit der man die eingeritzte Fliese bricht. Diese Fliesenschneider sind in Längen von mittlerweile bis zu 150 cm erhältlich

 

Zubehör
Bodenfliesen

Einsatzbereich

  • Alle gängigen Wandfliesen und Bodenfliesen bis zu einer Kantenlänge von 150 cm

Vorteile:

  • schnelles Schneiden der Fliesen durch Führungsschiene und Anschlag mit Bemaßung
  • keine Strom oder Wasser notwendig
  • relativ saubere Schnittkante

Nachteile:

  • nicht für Natursteinfliesen (Marmor, Granit) geeignet
  • bei dickeren Fliesen (ab 1,5 cm Stärke bedingt geeignet)

 

3. Kurvenschneider

Dieser Fliesenschneider ist eine Besonderheit unter den Fliesenschneidern und ermöglicht es wellenförmige Schnitte auf einer Fliese durchzuführen. Mit einer speziellen Brechvorrichtung wird das einfache Teilen (brechen) des Fliesenschnitts ermöglicht.

 

4. Elektrischer Fliesenschneider mit Diamantblatt (Naßschnitt)

Der elektrische Fliesenschneider kommt zum Einsatz, wenn der Fliesenschneider mit Führungsschiene nicht ausreichend ist. Bei diesem Gerät wird die Fliese mit Hilfe einer Diamantscheibe (Hartmetallscheibe mit Diamantsplittern besetzt) durchtrennt. Um ein Ausglühen der Scheibe und somit eine sehr kurze Lebendauer zu verhindern wird der Schnitt als Naßschnitt ausgeführt. Unterhalb des Auflagetisches befindest sich dazu ein kleines Wasserbecken und einer Kunststoff oder Metallwanne. Eine Kleine Pumpe Spritzt das Wasser aus dem Auffangbecke direkt gegen die Diamantscheibe. Dadurch wird auch verhindert, dass es zu übermäßiger Staubentwicklung kommt.

 

 

4.2. Elektrischer Fliesenschneider mit beweglichem Schneidblatt

Das Diamantblatt des Fliesenschneiders ist an einer Halterung befestigt welche beweglich auf einer Führungsschiene sitzt. Diese Führungsschiene verläuft über dem Fliesentisch. Die Fliese lieht entlang des Anschlags auf dem Schneidtisch und das Diamantglatt wird durch die Fliese gezogen.

 

 

4.3. Elektrischer Fliesenschneider Kleingerät

Bei diesem Gerät lässt sich weder der Schneidtisch noch das Diamantblatt bewegen. Die Fliese wird entlang einer Führungsschiene in Richtung des Diamantblattes geschoben. Diese „Basisvariante“ ist nur für kleinere Formate und Materialstärken bis 8 mm sinnvoll einzusetzen, da Leistung und Schnittgenauigkeit für Größere Fliesen nicht ausreichend sind.

 

Einsatzbereich

  • Alle gängigen keramischen Fliesen und Natursteinfliesen

Vorteile

  • auch dickeres Material kann geschnitten werden
  • geeignet zum Schneiden von Naturstein (Marmor, Granit, Schiefe, Quarzit)

Nachteile

  • Strom und Wasser werden benötigt
  • Gerät benötigt Viel Platz
  • Relativ teuer
  • Fliese ist nach dem Schneiden auf der Rückseite Naß Probleme beim Haftverbund mit Feinsteinzeugfliesen
  • Gerät muß nach der Benutzung aufwändig gereinigt werden

 

5. Handgeführter Fliesenschneider


Dieser „Fliesenschneider“ ist die simpelste Variante und nur für kleinformatige und dünne Wandfliesen geeignet. Er besteht aus einem Handgriff und einem daran befestigten Schneidrädchen. Um hiermit ein vernünftiges Schneiden zu ermöglichen ist der zusätzliche Einsatz einer Führungsschiene, an welcher der Fliesenschneider entlang gezogen werden kann notwendig. Neuerdings ist dieser Fliesenschneider auch wieder bei den Profifliesenlegern mit im Werkzeugkoffer, da die neue Fliesengeneration von extrem dünnen (3 mm) und großformatigen (100x300 cm) Fliesen nur damit geschnitten werden kann.

Einsatzbereich:

  • kleinere Wandfliesen bis zum Format 20x25
  • neuere sehr großformatige dünne Fliesen mit 3 mm Materialstärke

Vorteile:

  • sehr günstiger Anschaffungspreis
  • handlich und klein

Nachteile:

  • für härtere Glasuren von Bodenfliesen ungeeignet
  • eine Brechvorrichtung für das Brechen der Fliesen vorhanden
  • zusätzliche Führungsschiene notwendig

 

 

4.1. Elektrischer Fliesenschneider mit beweglichem Tisch

Bei diesem Naßschneider ist das Diamantblatt in einer Halterung fixiert. Der Schneidtisch des Fliesenschneiders ist beweglich und wird die zu schneidende Fliese mit dem Schneidtisch in Richtung des Diamantblattes geführt.

 

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