Nachhaltig und gesund bauen und wohnen mit Fliesen- und Plattenbelägen

Öko-Lebensmittel im Supermarkt und Wellness zu Hause oder im Hotel haben Hochkonjunktur. Haus und Hof werden wie selten zuvor in Schuss gebracht. Im Zeitalter des Klimawandels steht nicht nur die Reduzierung des Ausstoßes von Schadstoffen im Fokus, sondern auch unser persönliches Wohlergehen und die Gesundheit. Dabei spielt nicht nur unsere aktuelle Lebenssituation eine Rolle, sondern auch die in der Zukunft. Das zunehmende Bewusstsein auf „Nachhaltigkeit“ beeinflusst unser Kaufverhalten – die Wahl fällt immer öfter auf Produkte, die umwelt- und gesundheitsschonend hergestellt wurden und verarbeitet werden können, die die Gesundheit während der Nutzung nicht negativ beeinflussen und die möglichst langlebig sind.

Bei keinem der gängigen Boden- und Wandbeläge werden diese Auswahlkriterien so umfassend erfüllt wie bei keramischen Fliesen- und Plattenbelägen. Die typische Oberflächenbeschaffenheit, die technischen Eigenschaften der aktuellen Verlege- und Verfugungsmaterialien sowie intelligente Ergänzungsprodukte für die Wärme- und Schalldämmung sorgen für ein umwelt- und gesundheitsschonendes Gesamtkonzept, das Seinesgleichen sucht.

 

1. Fliesenbelag – saubere und haltbare Oberfläche

Wer die Wahl hat, hat die Qual – die Auswahl an keramischen Fliesen- und Plattenbelägen ist schier unbegrenzt. Mosaik oder großformatige Wand- und Bodenfliesen, Steingut oder (Fein-)Steinzeug, hell oder dunkel - so groß die Vielfalt auch ist, die Oberflächenbeschaffenheit ist meist gleich: Mechanisch und stofflich hoch belastbar, witterungsbeständig sowie pflegeleicht und gut zu reinigen. Nicht ohne Grund werden Bereiche, in denen höchste Anforderungen an die Hygiene gestellt werden, z.B. Kranken- und Pflegeeinrichtungen oder Schwimmbadanlagen und häusliche Nasszellen, mit Fliesenbelägen ausgestattet. Betrachtet durch das Rasterelektronenmikroskop ähnelt die Materialstruktur von Feinsteinzeugfliesen sogar der von Glas. Das geringe Porenvolumen von Feinsteinzeugplatten ist auf die vollständige Sinterung des Materials während des Brennprozesses zurückzuführen. Ergänzt durch die äußerst geringe Wasseraufnahme wird die Festsetzung von Keimen und Krankheitserregern verhindert und eine klinisch, hygienische Reinigung unterstützt. Dank ihrer hohen Widerstandsfähigkeit gegen stoffliche und mechanische Beanspruchungen sowie Witterungseinflüsse zeichnen sich keramische Fliesen- und Plattenbeläge als besonders langlebig aus. Jahrhunderte alte Beläge sind keine Seltenheit. Somit ist eine einzigartige „Nachhaltigkeit“ dieser Werkstoffe nachgewiesen.
Zementmörtel – umweltschonend, emissionsarm und langlebig


Die Verlegung von Fliesen- und Plattenbelägen erfolgt in den meisten Fällen mit zementären Dünn-, Mittel- oder Dickbettmörteln. Hierbei kommen heute hauptsächlich bauchemisch optimierte Feinmörtel zum Einsatz, die als Werktrockenmörtel - also bereits fertig als Pulver vorgemischt – ausgeliefert werden. Die Zusammensetzung der Feinmörtel der Sopro Bauchemie sind aufgrund der emissionsarmen Inhaltsstoffe (Zement, mineralische Gesteinskörnungen und Füllstoffe, ausgesuchte und kontrollierte Additive) sowohl bei der Verarbeitung als auch in der späteren Nutzungsphase besonders umwelt- und gesundheitsverträglich. Alle Feinmörtel der Sopro Bauchemie sind darüber hinaus chromatarm eingestellt. Dadurch gehören mögliche Hautausschläge, verursacht durch das in herkömmlichen Zementen enthaltende Chromat, der Vergangenheit an.

 

2. Dünnbettmörtel – ergiebig und staubarm

Bei den Sopro Dünnbettmörteln tut sich was. Durch die ständige Weiterentwicklung sind die Dünnbettmörtel der neuesten Generation staubarm und besonders ergiebig rezeptiert. Die Staubreduzierung von bis zu 90%*1kommt vor allem der Gesundheit des Verarbeiters während der Verarbeitung zu Gute. Stand er beim Anmischen eines herkömmlichen Verlegmörtels bisher in einer Staubwolke, kann er bei Verwendung von z.B. Sopro FlexKlebeMörtel FKM XL, Sopro Dünn- und Fließbettmörtel VarioFlex® XL oder dem neuen Sopro Dünn- und Fließbettmörtel VarioFlex® HF im übertragenen Sinne „durchatmen“.

Auch der Bauherr, der in seinem bewohnten Domizil sein Bad renoviert, weiß die reduzierte Staubentwicklung zu würdigen, da darüberhinaus auch die Staubbelastung der Umgebung deutlich reduziert werden kann. Der Effekt der Staubreduktion des pulvrigen Verlegemörtels wird durch Mitverwendung von staubbindenden additiven während des Produktionsprozesses erreicht. Aufgewirbelte, jedoch durch die Additive gebundene, Staubpartikel halten sich nicht in der Schwebephase, sondern fallen sofort wieder herab.

Die hohe Ergiebigkeit des Sopro FlexKlebeMörtels FKM XL ist auf einen hohen Anteil an Leichtzuschlag zurückzuführen, der den sonst üblichen schweren Quarzsandzuschlag teilweise ersetzt. Dadurch erhält ein 15-kg-Gebinde des Sopro FKM XL die gleiche Ergiebigkeit wie ein herkömmliches 25-kg-schweres Gebinde Sopro Dünnbettmörtel. Die Vorteile liegen auf der Hand: Eine Palette Sopro FKM XL wiegt nur 600 kg statt 1000 kg bei gleicher Reichweite während der Fliesenverlegung, somit müssen pro Palette 400 kg weniger zur Baustelle transportiert werden. Ein mit 30 Paletten beladener LKW wiegt also 12 to weniger und verbraucht weniger Dieselkraftstoff, Öl und sonstige Verschleißteile. Weiteren Energieeinsatz spart auch der Verarbeiter: Statt 25 kg trägt er nur noch 15 kg pro Gebinde auf die Baustelle und schont damit seine Gesundheit und vor allem den menschlichen Muskel-/ Skelett Organismus, der berufsbedingt bei körperlich arbeitenden Menschen die größten Belastungen aufnehmen muss.

Die mechanische Festigkeit und damit die Belastbarkeit, Langlebigkeit und Dauerhaftigkeit der neuen Dünnbettmörtel leiden unter den beschriebenen Entwicklungen nicht, im Gegenteil: Auch das Festigkeitsniveau entwickelt sich bei den modernen Sopro Dünnbettmörteln zunehmend weiter. Kamen ehemals standardmäßig C1-Kleber zum Einsatz, so haben sich heute die C2-Kleber auf dem Markt etabliert. Die geprüfte Haftzugfestigkeit steigt dabei um 100% von ehemals 0,5 N/mm² auf 1,0 N/mm².

 

3. Fugenmörtel – gesundheitsschonend und hoch belastbar

Noch vor etwas über einem Jahrzehnt wurde der Bedarf im Wesentlichen durch zwei unterschiedliche Arten von Fugenmörteln gedeckt: Standardzementfugenmörtel für häusliche und gering bis mäßig beanspruchte öffentliche Bereiche sowie Epoxidharzmörtel für hoch beanspruchte Bereiche wie Industriebeläge, in Großküchen und bei  Schwimmbädern.

Epoxidharz ist im Säureschutzbau auch heute noch der unangefochtene Problemlöser, zeichnet sich das Material doch vor allem durch höchste mechanische und stoffliche Belastbarkeit (vor allem chemische Widerstandsfähigkeit) aus. Die Verarbeitung ist jedoch nur unter hohen Schutzvorkehrungen möglich - die Entsorgung von Resten unterliegt strengen Auflagen. Zudem kommt es bei nicht fachgerechter Verarbeitung sowie unzureichender Reinigung und Desinfektion während der Nutzung manchmal zu schädlicher Schimmelpilzbildung, weil Epoxidharze dafür den organischen Nährboden liefern.

Durch die Entwicklung der Sopro TitecFuge wurde eine Alternative geschaffen, die die Vorzüge einer zementären Hochleistungsfuge mit denen der Epoxidharzfuge verbindet: Sopro TitecFuge® ist im erhärteten Zustand hoch abriebfest und beständig gegen hohe mechanische Belastungen und gleichzeitig - da wie ein normaler Zementmörtel anmisch- und einschlämmbar - verarbeitungsfreundlich sowie schimmelpilzfeindlich. Bei der Sopro TitecFuge® schließt sehr fein gemahlener Feinstzement die inneren Porenräume, die in „normalen“ zementären Fugenmörteln unvermeidlich sind, erzeugt dadurch ein besonders dichtes Mörtelgefüge und verleiht der erhärteten Fuge damit ihre hohen Flankenhaftungs- und Festigkeitseigenschaften. Der besondere Feinstzement ist, dank der ursprünglich für die Herstellung hochfester Betone entwickelten Microdur®-Technologie, aufgrund seiner Mahlfeinheit von bis zu 20.000 cm²/g etwa 8-fach feiner gemahlen als Normalzement. Die Sopro Titec- Fuge® wird seit vielen Jahren erfolgreich in höchst beanspruchten Bereichen wie Großküchen und öffentlichen und privaten Schwimmbädern eingesetzt.

Sowohl das Festigkeitsniveau als auch das Leistungsspektrum der Fugenmörtel für Standardanwendungen werden bei Sopro ebenfalls stetig ausgebaut. Die erhöhte Abriebfestigkeit CG2 nach DIN 13888 sorgt bei der Sopro Saphir ® 5 PerlFuge, der Sopro Brillant® PerlFuge und der Sopro FlexFuge für Dauerhaftigkeit, der (Wasser)Perleffekt sowie die reduzierte Wasseraufnahme WA nach DIN 13888 für geringe Schmutzanhaftung, bessere Reinigungsfähigkeit und damit für einen hohen Sauberkeits- und Hygienestandard.

Zubehör
Bodenfliesen

4. Dämmplatten – warme Füße und leise Sohlen

Ständig kalte Füße durch den kühlen Fliesen- und Natursteinboden, laute Trittgeräusche aus der Nachbarwohnung oder dem Treppenhaus – das sind Störfaktoren, die erheblich das Wohlbefinden beeinträchtigen und auch auf die Gesundheit schlagen können. Ohne den Bodenaufbau sonderlich zu verändern bzw. zu erhöhen, können diese Faktoren durch systemische Mitverwendung von intelligenten Wärme- und Trittschallplatten eliminiert werden.

Durch Verwendung der Sopro FliesenDämmPlatte, die je nach Dicke (4, 9 bzw. 15 mm) einen Wärmedurchlasswiderstand von bis zu 0,158 m² K/W besitzt, wird beispielsweise auf einer fußkalten Bodenplatte eine effektive Wärmedämmung erreicht. Die Sopro FliesenDämmPlatte, wie auch der nachfolgende Fliesen- oder Plattenbelag, werden mit einem flexiblem Dünnbettmörtel, z. B. Sopro FlexKlebeMörtel FKM XL, verklebt. Eine gezielte Temperierung der Belagsoberfläche kann durch zusätzlichen Einbau der Sopro Elektro-Fußbodenheizung erreicht werden. Die nur 2,8 mm dicken Heizmatten werden ebenfalls mit flexiblem Sopro Dünnbettkleber zwischen Sopro FliesenDämmPlatte und Fliesenbelag verlegt. Dadurch entsteht eine wartungsfreie, wenn gewünscht zeitgesteuerte, Fußbodenheizung mit schneller Wärmeübertragung an den hervorragenden Wärmespeicher Keramik und optimalem Wohnkomfort.

Eine Verbesserung des Trittschalls kann durch Einbau der 3 mm dicken Sopro Trittschall- und Entkopplungsmatte erzielt werden. Die 8 mm dicke Sopro TrittschallDämmPlatte verbessert den Trittschall um bis zu 16 dB*2), entkoppelt den Fliesenbelag vom möglicherweise adhäsionskritischen Unterboden und steift unzureichend biegesteife Untergründe (z. B. Holzdielen) zusätzlich aus.

Alle genannten Systeme werden mit flexiblem Fliesenkleber, z .B. Sopro FlexKlebeMörtel FKM XL, verlegt.

Autor: Björn Rosenau  |  Dipl.- Bauingenieur  |  Objektberater der Sopro Bauchemie GmbH, Wiesbaden; bautechnische Beratung und Großobjektmanagement

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