Fliesenarten

Es gibt verschiedene Fliesenarten die sich qualitativ stark voneinader unterscheiden. Besonders Art und Zusammensetzung der Rohstoffe und deren Verarbeitung sind entscheidend für die spätere Güte der Fliese.

Grundlegend unterscheidet man 3 verschiedene Fliesenarten: Steingutfliese, Steinzeugfliese und Feinsteinzeugfliese.

 

Steingutfliesen

Diese Fliesen haben eine relativ hohe Wasseraufnahme (ca. 20%) und sind damit ausschließlich für das Verlegen im Innenbreich geeignet. Der Scherben (das Grundmaterial aus dem die Fliese besteht) ist relativ porös und weicher als bei Feinsteinzeug. Somit ist die Fliese leicht zu bearbeiten jedoch nicht für den Einsatz in hoch belasteten Bereichen geeignet. Steingutfliesen haben oft einen hellroten oder dunkelroten Grundscherben.


Steinzeugfliesen

Haben eine geringere Wasseraufnahme und einen festeren Scherben als Steingutfliesen. Ab einer Wasseraufnahme von unter 3 % sind Steinzeugfliesen als frostsicher einzustufen, wir empfehlen jedoch nicht die Verlegung von Steinzeugfliesen im Außenbereich. Im Innenbreich sind diese Fliesen ohne Einschränkung (in Abhängigkeit von der Abriebgruppe) anwendbar.


Feinsteinzeugfliesen

Sind aufgrund ihrer Materialzusammensetzung und sehr hohen Brenntemperatur besonders hart und widerstandfähig. Mit einer Wasseraufnahme von unter 0,5% sind diese Fliesen frostsicher und für alle Anwendungen geeignet (Abriebstufe beachten!). Feinsteinzeugfliesen gibt es in den folgenden Varianten:

glasiertes Feinsteinzeug
Ist das am häufigsten verkaufte Material. Neben dem Scherben ist hier die Art und Güte der Glasur ausschlaggebend für die Qualität der Fliese, da letzendlich die Härte der Glasur die Oberflächeneigenschaft isb. den Abrieb bestimmt.

unglasiertes Feinsteinzeug
Häufigster Vertreter dieser Fliesenart ist das sogenannte Feinkorn (mit Pfeffer Salz Optik) zu meist sehr günstigen Preisen. In diese Kategorie fallen aber auch hochwertige, durchgängig geäderte Marmor oder Granitimitate, man spricht von Fliesen mit "voller Masse" - diese sind qualitativ besonders hochwertig und technisch dem Naturstein sogar überlegen.

durchgefärbtes Feinsteinzeug
Dieses Feinsteinzeug hat meist eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Deckglasur und der Grundkörper der Fliese entspricht weitestgehend der Glasurfarbe. Die Fliese ist oft nicht wie beim unglasierten Feinsteinzeug durchgehend gemasert.

poliertes Feinsteinzeug
Hier wird die gebrannte Fliese in einem zusätzlichen Arbeitsschritt in mehreren Stufen auf Hochglanz poliert. Meist handelt es sich dabei um unglasiertes Feinsteinzeug. Zunehmend wird nun aber auch glasiertes Feinsteinzeug poliert (polierte Glasur). Optisch sind diese polierten Glasuren sehr reizvoll, diese Fliesen sind aber weniger Widerstandsfähig gegen Kratzer wie unglasiertes poliertes Feinsteinzeug. Polierte Glasuren sollten deshalb nicht in stark belasteten Räumen eingesetzt werden. Durch den Vorgang des Polierens werden bei der Fliese die beim Brennvorgang geschlossenen Poren des Scherbens wieder geöffnet. Polierte Fliesen können somit anfällig für eindrigende Flüssigkeiten wie Rotwein, Fette und Öle sein. Deshalb sollte immer eine Imprägnierung dieser Fliesen vorgenommen werden.

teilpoliertes Feinsteinzeug (lappato)
Diese Art des Feinsteinzeug zählt zu den edelsten und teuersten Varianten. Beim glasierten oder unglasierten Feinsteinzeug wird die Oberfläche nur ganz leicht anpoliert. Dadurch entsteht eine samtige, seidenglänzende Oberfläche mit interssanten optischen Effekten. Die Variante bietet eine bessere Ruschhemmung als poliertes Feinsteinzeug und ist auch pflegeleichter.

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