Sopro Rapidur® FE zementärer FließEstrich
2. Die Herausforderung: Bauen im Bestand!
Aber in letzter Konsequenz muss es gar nicht immer die Großbaustelle sein, an welcher großflächig Estrichflachen einzubauen sind. Gerade auch die kleinen Baustellen, mit 10 bis 60 m2 Fläche, die den Aufwand einer Estrichpumpe oder gar den Einsatz eines Silos oder Pumpentrucks nicht rechtfertigen, benötigen eine einfache, baustellengerechte Lösung. Gerade diese „Kleinflachen“, die aufgrund des geringen Volumens vom Oberbodengewerk mit angeboten und eingebaut werden, haben immer wieder „die Telefone der Anwendungstechnik heißklingeln“ lassen, in der Hoffnung, für die Baustelle eine einfache, schnelle handwerkliche Lösung zu finden. Dies natürlich mit allen positiven Eigenschaften, speziell wenn es um das Badezimmer (den Feuchtraum) geht. Mit dem Wissen, dass die Oberbodenleger (Fliesengewerke) im Tagesgeschäft viel Erfahrung im Umgang mit zementären, fließfähigen Spachtelmassen besitzen, war es für die Sopro Forschung naheliegend, ein vergleichbares fließfähiges Material auch für Estrichkonstruktionen zu entwickeln: Der zementäre Fließestrich Sopro RapidurR FE wurde geboren.
Die Lösung: Ein zementärer Fließestrich!
Weis man von zementären Fließspachtelmassen, dass sie immer einen festen tragfähigen Untergrund benötigen, in welchen sie sich verkrallen können, muss ein Estrich auch auf Trennlage und als schwimmende Konstruktion einbaubar sein. Dies ist mit Sopro RapidurR FE möglich. Er kann in einer Schichtdicke von 35 – 70 mm auf Trennlage und in einer Schichtdicke von 40 – 70 mm als schwimmende Konstruktion eingebaut werden. Seine Druckfestigkeit liegt oberhalb von 25 N/mm2 und seine Biegezugfestigkeit über 5 N/mm2 (CT-C-25-F5). Es handelt sich dabei um einen zementären, fließfähigen Mörtel als Sackware, der mit geringem Aufwand anzumischen ist und mit wenigen Handgriffen verarbeitet werden kann. Aufgrund der Sackware (25 kg Sack) ist er gerade bei Kleinbaustellen (5 bis 20 m2) direkt in der Wohnung oder aber im Hausgang anmischbar, was den gesamten Arbeitsablauf für den Verarbeiter wesentlich erleichtert. Neben dem leichten Einbau zeichnet sich Sopro RapidurR FließEstrich jedoch durch weitere entscheidende Merkmale aus. Aufgrund des Know Hows aus 30 Jahren Fließspachtel- Massenerfahrung, welche bei der Entwicklung mit eingeflossen sind, handelt es sich bei Sopro RapidurR FE um ein schnell erhärtendes und äußerst schwindarmes Produkt, d. h. wird beispielsweise ein schwimmender Estrich von 45 – 50 mm Schichtdicke hergestellt, ist dieser am nächsten Tag mit den Sopro Dunnbettmorteln (z. B. Sopro‘s No. 1, VarioFlexR XL) und keramischen Fliesen und Platten belegbar. Gerade für die Terminsanierungsbaustelle bedeutet dies einen großen Vorteil. Die üblichen 3 – 4 Wochen Wartezeit bei konventionell hergestellten zementären Estrichen entfallen und erlauben so die schnelle Fertigstellung des gewünschten Bodens. Der exakte Erhärtungsverlauf ist zum einen Resultat der besonderen Zusammensetzung des Sopro RapidurR FE und zum anderen werden alle negativen Einflüsse, die beim Einbau von zementären Estrichen eine Rolle spielen, minimiert. Dies sind unter anderem Schwankungen in der Qualität des Zuschlags bzw. der Sieblinie sowie der unterschiedliche Feuchtegrad der bei gleicher Wasserzugabe die Konsistenz des Estrichsmörtels verändert. Dies hat wiederum negativen Einfluss auf die Verarbeitung und das schwankende Trocknungsverhalten, also die mögliche Belegreife. Weitere Faktoren, die sich immer wieder negativ auf die Qualität auswirken, sind Schwankungen bei der Bindemittelzugabe und unzureichende Verdichtung des eingebauten konventionellen Mörtels.
3. Die Verarbeitung
Das Anlegen von Leeren und der händische Einbau des erdfeuchten, zementären Estrichmörtels bedeutet für viele Verleger eine gewisse Hemmschwelle, die bei Verwendung von Sopro RapidurR FE entfällt. Lediglich die Dämmung ist auszulegen, ein Randdammstreifen (Sopro Randdammstreifen) an allen aufgehenden Bauteilen zu stellen und mittels verklebter Trennfolie ist dafür Sorge zu tragen, dass der Mörtel nicht unkontrollierbar abfließen kann. Ein Höhenpunkt (Meterriss) ist zu setzen, von dem ausgehend der Sopro RapidurR FE planeben über die gesamte Fläche (z. B. Badezimmer) einbaubar ist. Mit dem Erfolg, dass nicht anzuschleifen ist und aufgrund der planebenen Fläche eine Verlegung von Fliesen und Platten ohne weitere Maßnahmen (Spachteln, etc.) möglich ist. Zwei bis drei Stunden nach Einbau ist die Flache bereits begehbar und am nächsten Tag mit keramischen Fliesen und Platten belegbar. Auch nicht keramische Beläge sind auf Sopro RapidurR FE verlegbar – hier gelten die üblichen gewerkebezogenen Untergrundbewertungen.
4. Herausragende Eigenschaften!
Sopro RapidurR FE kann mit den üblichen am Markt erhältlichen Warmwasserfußbodenheizungen kombiniert werden. Das systembedingte Funktionsheizen ist aufgrund der Schnellerhartung von RapidurR FE schon 24 Stunden nach Einbau möglich. Systemübergreifend ist Sopro RapidurR FE mit dem Schlüter Bekotec-System kombinierbar und verarbeitbar. Für diesbezügliche Fragen steht die Sopro Anwendungstechnik gerne zur Verfügung. Da Sopro RapidurR FE aufgrund seiner fließfähigen und selbstverdichtenden Eigenschaften einen sehr geringen Luftporengehalt im erhärteten Zustand besitzt, sind die Biege zugfestigkeiten hervorragend. Dies ist gerade für das Bauen im Bestand hoch interessant, da die in der DIN 18560 Teil 2 geforderte Mindestschichtdicke bei schwimmenden Estrichen von 50 mm auf 40 mm gesenkt werden kann. Alle keramischen Fliesen und Platten oder Natursteinbelage sind mit Verlegemörteln der Sopro Bauchemie anschließend verlegbar. Sollen größere Flächen (80 – 100 m2) eingebaut werden, ist auch dies ohne weiteres mit einer Mörtelmisch- und Förderpumpe möglich. In diesem Fall bitten wir um Kontaktaufnahme mit der Anwendungstechnik der Sopro Bauchemie, um die optimale Maschinenwahl anzubieten.
5. Fazit
Sopro RapidurR FE bietet insbesondere bei der Renovierung von kleineren Bodenflächen eine einfache und schnelle Möglichkeit, einen planebenen, zementären, qualitativ gleichbleibenden Estrich herzustellen.
Autor: Mario Sommer | Dipl.- Bauingenieur | Leiter der Anwendungstechnik und der Objektberatung der Sopro Bauchemie GmbH, Wiesbaden.
Ein Großteil der Bodenflächen im Wohnungs-, Verwaltungs- und Industriebau werden heute mit den unterschiedlichsten Estrichkonstruktionen und verschiedensten Estrichbindemitteln ausgeführt. Der Estrich ist nahezu immer die Basis für eine folgende Oberbodenbelegung – welcher Art auch immer. Für den Estrichleger bedeutet das in der Regel ein sehr genaues Arbeiten im Hinblick auf die Einhaltung der geforderten Hohen und Ebenheiten innerhalb der Estrichoberflache. Gelingt ihm dies nicht, bedeutet es einen zusätzlichen Arbeitsgang für ihn oder einen Nachtrag für das Folgegewerk, da der zuvor hergestellte Estrich nochmals ausgeglichen werden muss. Gerade bei der heute aktuellen Großformatverlegung von keramischen Fliesen und Platten ist das Ausgleichen und Spachteln immer ein Diskussionsthema auf der Baustelle.
1. Zement- und Calciumsulfatestriche
Die am weitest verbreiteten Estrichbindemittel mit dem höchsten Anteil vom Gesamtestrichmarkt sind die zement- und calciumsulfatgebundenen Estriche. In der Einbauweise unterscheiden sie sich derart, dass der Zementestrich normalerweise immer noch mit sehr viel Aufwand und Muskelkraft eingebaut werden muss. Der calciumsulfatgebundene Estrich erlaubt hingegen, aufgrund seiner Fließfähigkeit (Calciumsulfatfliesestrich), ein angenehmes Einbauen und in der Regel entstehen planebene Oberflachen. Der Vollständigkeit halber ist anzumerken, dass auch calciumsulfatgebundene Estriche in Einzelfallen erdfeucht angemischt und dann mit viel Aufwand, wie bei den Zementestrichen beschrieben, eingebaut werden.
Schwächen der Calciumsulfatestriche
Bei aller Leichtigkeit, was den Einbau der calciumsulfatgebundenen Fließestriche betrifft, haben diese den Nachteil, dass sie angeschliffen werden müssen. Das heißt, die obere Zone des Estrichs ist aus Haftverbundgründen für das Folgegewerk zu entfernen, was für den Estrichleger bzw. den Nachunternehmer und letztendlich für den Bauherrn mit Mehraufwand und –kosten verbunden ist. Das Anschleifen ist eine besondere Leistung, die entsprechend zu vergüten ist. Nicht zu vergessen ist eine große Schwache der calciumsulfatgebundenen Estriche – nämlich deren Feuchtigkeitsempfindlichkeit. Für die Praxis bedeutet dies, dass calciumsulfatgebundene Estriche nicht in mit Feuchtigkeit belasteten Raumen eingebaut werden dürfen. Es bleibt nur der Zementestrich, der wie schon erwähnt, mit großem Aufwand einzubauen ist. Auch die notwendigen Arbeitsvorbereitungen und die Baustelleneinrichtung mit dem erforderlichen Flächenbedarf sind zu berücksichtigen. Handelt es sich um einen Neubau mit entsprechend großem Grundstuck ist es sicherlich problemlos möglich, tonnenweise Zuschlagssand zu lagern und einen Standplatz für die Estrichpumpe einzurichten. Auch die anschließende Reinigung der Maschine ist hier unproblematischer. Ist es jedoch die Sanierungsbaustelle – also Bauen im Bestand, möglicherweise innerstädtisch, wo für die Baustelleneinrichtung um jeden m2 gekämpft wird – kann der Estricheinbau bzw. die logistische Vorleistung zur Herausforderung werden.